Als Intermediate-Software ("middleware"), die SAP© mit MES-Systemen verbindet und dabei insbesondere mit dem SAP©-System des Kunden eng verzahnt wird, ist der Funktions-Umfang von Work Line Connect® oft nicht leicht vom Funktionsumfang der angegliederten SAP©-Funktionalitäten abzugrenzen.

Entsprechendes gilt für die Rollen und Zuständigkeiten, die in einem Einführungsprojekt von drei verschiedenen Projektpartnern,

  • dem Kunden für sein SAP©-System,
  • dem Lieferanten des MES-Systems
  • und Work Line Connect GmbH

im Rahmen der Prozess-Definition und Implementierung wahrzunehmen sind.

Zur Vermeidung von Missverständnissen und zur Sicherung eines guten Gelingens eines Einführungsprojektes empfiehlt es sich daher, die die im Projekt erforderlichen Aufgaben, Rollen und Zuständigkeiten möglichst vor oder zum Projektstart zwischen den Projektpartnern einvernehmlich zu klären.  

Abgrenzung des Leistungs- und Funktions-Umfanges von Work Line Connect als Lizenz-Produkt

Work Line Connect® wird als Schnittstelle zwischen SAP©- und MES-Systemen angeboten.  Als Schnittstelle zwischen diesen Systemen übernimmt Work Line Connect dabei die Aufgabe des "Qualifizierten Datentransportes". 

SAP©- sowie i.d.R. auch das jeweils eingesetzte MES-System sind Standard-Software-Systeme. Über Parametrierung / Customizing erlauben beide Systeme die Auswahl und Konfiguration einer Vielzahl von Funktionen und funktioneller Details aus einem Funktionsbaukasten, die in jeder betrieblichen Situation gemäß spezifischer Erfordernisse individuell ausgeprägt sind. Der hohe Grad der jeweils kunden-individuellen Parametriesierung dieser Systeme stellt sich aus der Sicht von Work Line Connect® in einer gegebenen Konstellation daher als Anforderung zur Verbindung zweier „individuell-einmaligen“ Systeme mit zwar immer ähnlichen aber im Detail zum Teil sehr verschiedenen Eigenschaften dar.  

Auch Work Line Connect® ist eine parametrierbare Standard-Software, die über Customizing und ggf. kundenspezifische Erweiterungen an die im Projekt festgelegten, spezifischen Ausprägungen der umgebenden Systeme angepasst werden kann. Work Line Connect® setzt also auf die durch Customizing und Parametrierung ausgeprägten Funktionalitäten von SAP©- und MES-System auf, ohne diese selbst zu verändern.

Das Customizing in Work Line Connect® erlaubt dabei insbesondere eine sehr flexible, parametrische, programmierfreie Anpassung an die beiden „individuell-einmalig“ parametrierten Systeme und deren künftige Änderungen und unterstützt die Kommunikation durch Übersetzung von Daten (z.B. Umschlüsselungen, Umrechnungen, vgl. Der Application Layer) und durch triggern von Datenverarbeitungs-Transaktionen (RFC-Aufrufe, Funktions-Baustein-Aufrufe, etc.).

Diese Unterstützung kann auch ggf. intelligente, weiterführende Funktionen oder Funktionsauslösungen in SAP© beinhalten, sofern dies z.B. der Einsparung von "manueller" Arbeitsleistung dient (z.B. automatisches Rücksetzen, Ändern und erneutes Freigeben von SAP©-Aufträgen bei real (IST) durchgeführten Auftrags-Änderungen im MES und an der Maschine).

Insgesamt erfüllt Work Line Connect® also bildhaft gesprochen die Rolle eines - sehr flexibel parametrisch an bestehende Konfigurationen und künftige Änderungen - anpassbaren „Qualifizierten Boten“ zwischen den Systemen, der Informationen zwischen zwei Kommunikationspartnern nach den festgelegten Regeln der vereinbarten Geschäftsprozesse transportiert, dabei wichtige Übersetzungsdienste und die Datenabholung und Benachrichtigung der Übermittlung, den Anstoß zur Verarbeitung der Daten sowie die Protokollierung der Transporte aktiv übernimmt.

Work Line Connect® nimmt dabei jedoch in der Rolle des "Qualifizierten Boten" keinen Einfluss auf die Struktur der Prozesse, es sei denn, diese Aufgaben werden ihm explizit zusätzlich zu seinen sonstigen Aufgaben übertragen (Pflichtenheft, Zusatzaufwand, Zusatzfelder, Extension, etc.).

Rollen der Work Line Mitarbeiter im Projekt zur Implementierung der Software als Lizenz-Produkt

Die Aufgaben der Work Line Mitarbeiter im Projekt folgen im Wesentlichen den Aufgaben des Work Line Connect® Produktes im Zusammenspiel mit den beteiligten Systemen.

Das bedeutet konkret, sicher zu stellen, dass die Datentransfers für die zwischen den Projektpartnern SAP©-seitig und MES-seitig vereinbarten Prozesse machbar sind. Dazu werden die erforderlichen Einstellungen (insbesondere RFC, Data Mapping, etc) vorgenommen und ggf. zusätzliche, kundenspezifische, kostenpflichtige Erweiterungen realisiert. 

Darüber hinaus werden die Kollegen aus ihrer langjährigen Kenntnis der Abbildung betriebswirtschaftlicher Prozesse mit SAP© ggf. auf Alternativen hinweisen, um übermäßige Abweichungen von üblichen Verfahren im Sinne von „Best Practices“ zu vermeiden, wo dies möglich ist. In dieser Rolle verstehen sie sich als Mittler zwischen den Anforderungen aus dem SAP©- und dem MES-System.

Oft kommt es bei Einführungs-Projekten oder im Zuge von Änderungen der Prozesse beim Kunden auch vor, dass unsere Kollegen den Kunden bei der Prozessmodellierung und Erstellung des Pflichtenheftes - mit der Gestaltung der Prozesse zwischen den Systemen (SAP©, MES) mit verteilten Rollen - sowie bei den Tests der Business Cases gegen gesonderte Berechnung unterstützen.

Grundsätzlich gilt jedoch: die Rolle des "Process Owners" liegt beim Kunden. Sofern Work Line Mitarbeiter zur Unterstützung der Findung der richtigen Prozesse mit SAP© und MES herangezogen werden, so ist dies Gegenstand einer Prozess- oder SAP©-Beratung und ist nicht im Rahmen der Work Line Connect® Implementierung enthalten, sondern wird auf Anfrage erbracht und gegen einen sparaten Auftrag abgerechnet.

Tests und Sicherheit

Die Vorgehensweise unserer Mitarbeiter folgt im Wesentlichen den Konzepten des weit verbreiteten ITIL-Standards, wobei allerdings im Einzelfall der Kunde der Taktgeber ist. 

Aus Work Line Sicht bedeutet dies, dass

  • die Realisierung gegen ein vorliegendes Pflichtenheft erfolgt,
  • daraus auf der Basis einer Risiko-Analyse Test-Szenarien festgelegt und dokumentiert werden (auch Regressionstests),
  • nach Einstellung aller beteiligter System-Komponenten (SAP©, Work Line Connect, MES) die Tests im Q-System des Kunden dokumentiert durchgeführt werden,
  • die Korrektheit aller getesteten Fälle gemeinsam festgestellt wird,
  • erst dann eine Übernahme in das Produktiv-System erfolgt.

In der Regel werden unsere Projekte in dieser Weise durchgeführt.

Auch bei der Auslieferung von Service-, Enhancement- oder Release-Packages (vgl. Das Versions-Management), die von unseren Kunden i.d.R. selbst eingespielt werden können, empfehlen wir die Durchführung von Regressions-Tests, da sich zwischenzeitlich ja ohne unser Wissen die Systemlandschaft auf SAP©- oder MES-Seite in einer Weise verändert haben kann, dass Inkompatibilitäten zu den neu eingespielten Objekten entstanden sein können. Dazu empfiehlt es sich, die dokumentierten Tests aus der Einführungsphase, oder ein Teil davon, zu wiederholen. Die Auslieferungsdokumentation für die jeweils neue Version von Work Line Connect® enthält Informationen über die sich ergebenden Änderungen, wodurch die Auswahl erforderlicher Tests erleichtert wird.

Treten im (zeitlichen) Zusammenhang von Transporten oder Tests im Umfeld des Testsystems ungewünschte Systemereignisse auch in scheinbar unbeteiligten SAP©-Geschäftsprozessen auf, so muss grundsätzlich geklärt werden, ob und in welcher Art ein Zusammenhang dieser Ereignisse mit der Work Line Connect Software besteht. Einige der Work Line Connect Funktionen erfordern die Arbeit mit sehr zentralen, Basis-nahen SAP©-Funktionsbausteinen (ALE, RFC, IDOCS, etc.). "Fernwirkungen" sind zwar sehr unwahrscheinlich, können aber auf Grund vielfältiger Möglichkeiten kundenspezifischer System-Konfigurationen nie gänzlich ausgeschlossen werden.

Von frühzeitigen Übernahmen in das Produktiv-System vor sorgfältiger Durchführung und erfolgreichem Abschluss der Test werden Work Line Mitarbeiter daher jederzeit abraten. 

Sollte sich ein Kunde dennoch dazu entschließen, so steht ihm das selbstverständlich frei. Allerdings wird die Work Line Connect GmbH in diesen Fällen die Verantwortung über auftretende Fehler ablehnen und entstehende Aufwände zur Fehlerbehebung, für die wir selbstverständlich Unterstützung leisten, als zusätzlichen Aufwand berechnen.

Sonderleistungen

Der Standard-Funktionsumfang der Work line Connect® Software ist in einer technischen Dokumentation beschrieben. Alle darüber hinaus gehenden Funktionalitäten werden als kostenpflichtige Zusatzleistungen entweder in den Lizenz-Umfang der Lösung für den Kunden aufgenommen und im Rahmen des Service-Vertrages berücksichtigt (/SWCONN/) oder als Zusatz-Programmierung realisiert (Z-Objekte).

Im Rahmen eines Implementierungs-Projektes sind alle den Standard-Funktionsumfang betreffenden Leistungen gemäß der beschriebenen Rollen- und Aufgabenteilung durch einen individuell pauschal konditionierten Einführungsvertrag abgedeckt. Alle weiteren Leistungen (Prozess-Modellierung, Pflichtenheft-Erstellung, Zusatzfelder, Zusatz-Funktionen, etc.) werden gegen gesonderte Abrechnung erbracht.